Dornröschen (eine Version von Bettina Koch)

 

Es war einmal ein Königreich. Dieses Königreich wurde beherrscht von einer wunderschönen, charakterstarken und erfolgreichen Königin und ihrem Gemahl, einem bärenstarken, treuen, liebevollen König. Sie lebten glücklich und zufrieden. Was ihnen zu ihrem Glück noch fehlte war ein Kind, dem sie ihre Liebe und ihr Königreich weitergeben könnten.

 

Die Königin ging deshalb in den Wald und suchte ein altes Kräuterweiblein auf, welche ihr zwei Rosen gab. Eine rote, für einen Knaben und eine weisse, für ein Mädchen. Sie solle sie mit einem bestimmten Ritual segnen und dann eine von ihnen essen. Aber nur eine. Denn sonst werde etwas schlimmes passieren. Die Königin tat alles genau so wie die „alte Spinnerin“ (so nannte der König sie), ihr geraten hat. Sie konnte sich aber nicht entscheiden welche Rose sie essen wollte. So ass sie beide. Kurze Zeit später wurde die Königin schwanger. Sie freuten sich und erwarteten Zwillinge. Bei der Geburt kam es aber zu Komplikationen und die Mutter Königin starb in der Nacht, als sie einem Mädchen das Leben schenkte.

 

Der König war untröstlich und verfluchte die „Spinnerin“ und ihre Gabe. Um nicht in einer tiefen Depression zu versinken, rieten ihm seine Berater und Freunde ein Fest zu Ehren der neuen Prinzessin zu veranstalten. Es sollte jener Tag sein an dem Sie ihren Namen erhalten und damit als die rechtmässige Erbin des Königreiches bekannt gemacht werden sollte. Es wurden für jeden Monat des Jahres eine Patin und ein Pate ernannt. Zwölf Jahre sollten sie ihre Lehrer sein und ihr alles beibringen was sie als zukünftige Königin wissen musste.

 

Die „alte Spinnerin“ aber, lebte immer noch. Sie hörte von dem Vorhaben des Königs und ging auch an dieses Fest. Sie wollte ebenfalls eine der Patinnen sein und ihr das Spinnen beibringen. Der König Vater aber in seiner Trauer verfluchte die Alte nochmals und verwies sie vom Schloss. Sie aber antwortet mit einer Prophezeiung. „Blut wird fliessen und du starrköpfiger König wirst büssen...“ sagte es und verschwand wieder im Wald.

 

Die Prinzessin wuchs in einem behüteten und liebevollen Königreich auf. Sie liebte ihr Land und ihren Vater, kannte die Künste der Wissenschaft ebenso gut wie die Künste der Jagdt. Jeden Tag den sie älter wurde glich sie ihrer Mutter mehr und mehr. Der König war sehr stolz auf sein Kind. Als sie zwölf Jahre alt war, veranstalte er wieder ein Fest zu dem alle Paten und Patinnen geladen wurden. Dieses Fest sollte die Krönung der Prinzessin zur neuen Königin sein. Es wurde ein rauschendes Fest und auch die „alte Spinnerin“ tanzte mit.

 

... und wenn sie nicht gestorben sind leben sie noch heute.

 

Nein, leider nicht. Denn Dornröschen ging in jene kleine Kammer, die ihr Vater ihr verboten hat zu betreten. Sah dort das Spinnrad und traf bald darauf im Wald die alte Spinnerin. Die lachte als sie erkannt wurde und brachte der Prinzesin alles bei, was sie über das Blut und seine Macht wissen musste. Sie lernte was Magie und Alchemie ist und wurde zu einer weissen Frau mit dem Wissen der Alten, und der Liebe und Neugierde auf das Neue. Ihr Vater der Angst um sie hatte, verbot ihr den Umgang mit der Alten. Und verfluchte diese ein drittes Mal. Wieder sollte ein Fest gefeiert werden. Es sollte die Hochzeit der Prinzessin mit einem der Stammesfürsten sein. So hoffte der König, werde die Prinzessin andere Pflichten haben und nicht mehr an jenen Unsinn denken, der ihr die Spinnerin beigebracht hatte.

 

Und so geschah es. Sie wurde gezwungen einen Mann zu heiraten. den sie nicht liebte und der sie, wie ihr Vater, vor Gefahren beschützen sollte, die es für sie gar nicht gab. Sie wurde in ein dunkles Schloss gesperrt und durfte ihre wilde Natur nicht mehr leben. Sie fiel in einen tausendjährigen Schlaf. Das Königreich veränderte sich, die wilden Wälder wurden abgeholzt und Felder mit Mais, Weizen und Kartoffeln entstanden. Magie wurde verboten und jene zu Hexen und Teufeln gemacht die sie ausübten. Es wurden Maschinen erfunden die das Leben leichter machen sollten. Und heute fliegen wir nicht mehr zum Blocksberg, sondern mit Raketen zum Mond. Tanzen können wir dort allerdings nicht... oder vielleicht doch?Aber das ist ein anderes Märchen...

 

Erst wenn wir alle zusammen Dornröschen wieder wachküssen und sie aus diesem Gefängnis befreien, wird sie wieder jene Königin sein, die ihr Land weise und für alle Zukunft regieren kann.

diplomarbeit thema märchen und rituale
in dieser Arbeit beschreibe ich Rituale die aus den uns bekannten Märchen entfernt wurden. Es geht um Verbundenheit mit der Natur, der eigenen Persönlichkeit und der Integration vom Menschen in eine Gesellschaft ohne Grenzen
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unsere Haut ist das grösste Organ unseres Körpers, indem wir ihr Aufmerksamkeit schenken und sie nicht nur verdecken integrieren wir das was uns unter die Haut gegangen ist in unser Leben
unsere Haut ist das grösste Organ unseres Körpers, indem wir ihr Aufmerksamkeit schenken und sie nicht nur verdecken integrieren wir das was uns unter die Haut gegangen ist in unser Leben

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http://natu-r-leben.jimdo.com/

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